Scola Trin
Die Gemeinde Trin entschied sich vor einigen Jahren, dass das alte, ortsbildprägende Gebäude an der Via Principala mit der integrierten Primarschule langfristig in Gemeindebesitz bleiben solle, und der Zweck eines öffentlich zugänglichen Gebäudes zu erhalten, ja sogar zu stärken sei. Nach jahrelangen Aufschiebens von Sanierungsmassnahmen am Gebäude, wurde mit dieser grösseren Sanierung die komplette Fassade in Angriff genommen. In einem zweiten Teilprojekt wurde, darauf abgestimmt, die frühere, eher unklare und teilweise mangelhafte Umgebungssituation komplett neu gestaltet, mit dem übergeordneten Ziel eines behindertengerechten Zugangs zum Schulhausareal.
Das Gesamtkonzept für das Schulhausareals wurde in enger Zusammenarbeit mit Bauhistoriker, Restaurator, Farbgestalter und einer Fachperson zum Ortsbildschutz erarbeitet. Eine detaillierte Analyse von Materialien und Farben der am Gebäude historisch angebrachten Applikationen wurde als wichtiges Basisdokument erstellt.
Das Sanierungskonzept der Fassade ist denn auch auf den ersten Blick unspektakulär und in starker Anlehnung zu den vorgefundenen Farben und Materialien erstellt worden. Die drei Hauptfarben der Fassadenflächen sind Zeitzeugen dieses stattlichen Gebäudes und wurden an Sockelgeschoss, Obergeschossen, Eckpfeilern, Spritzschutz am Sockel und zentralem Vorbau gezielt eingesetzt, um das traditionelle Bild wieder herzustellen. Neu wurden die Fensterelemente, bestehend aus den neuen Fensterrahmen, den Fensterstöcken, und den Absturzsicherungen als Kontrast zu den warmen Farbtönen der Fassade in einer neutralen Grau-Weiss Abstufung ausgeführt. Als Farbtupfer und Referenz an eine zeitgemässe Auffrischung wurden die alten Fensterläden saniert und in einem kräftigen, warmen Rotton gestrichen. Einen Farbton, der auch am Dachrand nochmals einen Farbakzent setzt.
Ganz im Gegensatz zur traditionellen Umsetzung der Fassade, wurde der Geländesockel, auf dem das Haus steht, in einer eher modernen Sprache umgesetzt. So ist der gesamte, das Haus umspülende Sockelbereich mit Beton gestaltet, der sich mal in vertikaler Brettstruktur, mal in gestockter, weicher Oberfläche, mal als körniger Belag, mal als Geröll zeigt. Einzig die stufenlosen Zugänge auf den Pausenplatz für Fussgänger, wie auch für Fahrzeuge sind in Asphalt ausgeführt worden.
Mit dieser gewählten Materialisierung sind alle Gestaltungselemente wie Mauern, Stufen, Treppen, Sitzbänke und Gehbeläge als Einheit wahrnehmbar, und üben sich in Zurückhaltung gegenüber dem altehrwürdigen, neu aufgefrischten und stolzen Haus, der Scola Trin.